Ganzjährig möglich!
Aufwandemengen:
Fein verteilt auf die Buchsbäume streuen
pH-Wert-Anhebung: 5-10 kg/100m² leicht einarbeiten.
Kompostverbesserung: 12-15 kg/m³ Kompost in Schichten einstreuen.
Pflanzenstärkung: 10 kg in 10 ltr. Gießwasser einmischen.
(vielen Dank den Herren, für die freundliche Genehmigung Ihren Artikel hier verwenden zu dürfen!)
Ein großer Teil unserer Buxushecken war 2013 in einem erbärmlichen Zustand. Über weite Strecken war nur noch vereinzelt etwas Grün zu sehen, fast alle Blätter waren in kurzer Zeit abgefallen. Der Pilz Cylindrocladium buxicola, der nach Regentagen und schwül-warmer Witterung auftritt, hatte in wenigen Tagen die meisten Pflanzen entlaubt.
In den Jahren zuvor hatten wir schon einige Schadstellen bemerkt und mit verschiedenen Mitteln einen begrenzten Erfolg erzielt. Dazu gehörten Urgesteinsmehl, besondere Pflanzendünger und auch ein Flüssigdünger für den biologischen Weinbau auf Aminosäurebasis. Nach nur geringer Besserung in den Jahren zuvor brachte das Jahr 2013 einen Rückschlag, der bei uns den Entschluss reifen ließ, den erkrankten Buxus zu entfernen.
Ein Gast gab den entscheidenden Tipp
Doch bevor es dazu kam, erinnerten wir uns an einen Gartenbesucher, der berichtet hatte, in seinem Garten wären durch Bestäuben mit Algenkalk die Buxus wieder gesund geworden. Ohne wirkliche Hoffnung bestreuten wir unsere Buxusgerippe mit Algenkalk in Pulverform. Im folgenden Frühjahr schlugen diese verkahlten Pflanzen wieder aus, und wir griffen beim Auftreten des Pilzes erneut zum Algenkalk in Pulverform. Der Pilz breitete sich nicht weiter aus und die Pflanzen erholten sich. In den folgenden Jahren gesundeten alle zuvor an Cylindrocladium erkrankten Buxus.
Das Jahr 2017 brachte für uns die endgültige Bestätigung, dass diese Methode erfolgversprechend ist. Anfang Mai haben wir vorbeugend alle Hecken und Formschnitt-Pflanzen mit Algenkalk eingestäubt, der nach wenigen Tagen vom Regen in das Innere der Pflanzen eingewaschen worden ist. Äußerlich war nichts von der Behandlung zu sehen. Uns fiel auf, dass das Blattgrün besonders dunkel und gesund aussah.
Während der folgenden Monate griff der Pilz an einzelnen Stellen wieder an, blieb aber auf handtellergroße Flecken beschränkt. Es wurden nur die zwei bis drei Zentimeter langen Neuaustriebe befallen und er drang nicht weiter in die Pflanze ein, sondern stoppte vor den Blättern, die einen leichten Kalkbelag hatten. Zum Teil konnten wir die befallenen Blätter abschütteln und die geringen Schadstellen waren nach zwei Wochen durchgewachsen. Weitere befallene Stellen werden nach dem Schnitt im Februar/März 2018 wohl nicht mehr zu sehen sein. Wenn die Fotografin Marion Nickig nicht den Zustand der kranken Hecken 2013 festgehalten und in der Folgezeit die positive Entwicklung fotografisch begleitet hätte, wären wir nicht in der Lage, die Gesundung des Buxus glaubhaft zu machen. Unsere Erfahrungen tragen wir an die Öffentlichkeit, damit möglichst viele interessierte Buxusliebhaber auf den Algenkalk aufmerksam werden und damit Erfahrungen auf breiter Ebene gemacht werden.
Zünslergelege blieben an der Oberfläche
Eine weitere positive Wirkung von Algenkalk konnten wir in diesem Sommer beobachten: am Niederrhein breitete sich in vielen Gärten der Zünsler aus und die gefräßigen Raupen vernichteten zahlreiche Hecken. Auch bei uns sahen wir einige geringe Fraßstellen, die aber ebenso wie der Buxuspilz nur an der Oberfläche blieben. Wir fanden auch Gelege mit Zünslereiern und beobachteten, dass sich daraus keine Raupen entwickelten. Diese Gelege waren im Innern der Buxus und wahrscheinlich verhinderten die mit Kalk belegten Blätter ein Aufwachsen der Raupen. So wäre es nicht undenkbar, wenn der Einsatz von Algenkalk in Pulverform auch beim Zünsler-Problem erfolgreich ist.
Eine weitere Bedrohung des Buxus geht von einem zweiten Pilz, Volutella buxi, aus. Die Symptome sind vollkommen andere als beim eingangs beschriebenen Cylindrocladium buxicola. Hier fallen keine Blätter ab, sondern die erkrankten Pflanzteile verfärben sich gelb-orange. Dann stirbt das Holz ab und es hilft kein Kalk. Es ist wichtig, die befallenen Zweige schnell zu entfernen. Diese Pilzerkrankung tritt nur punktuell auf. Allerdings greift sie viele Pflanzen stark an, wenn sie – wie früher üblich – im Sommer geschnitten werden. Über die Schnittstellen dringt der Pilz in die Pflanzen ein, die dann in wenigen Wochen absterben. Durch den Schnitt im Spätwinter, etwa Februar/März, kann ein Befall mit Volutella verhindert werden, da die Temperaturen noch niedrig sind und es deshalb zu keinem Pilzbefall kommt.
Alle unsere Beobachtungen werden in einigen Gärten, mit deren Besitzern wir seit Jahren in Kontakt stehen, geteilt. Das macht Mut, unsere Erfahrungen einem breiteren Publikum mitzuteilen und vielleicht gibt es Perspektiven, den Buxus zu retten. Die Hoffnung stirbt zuletzt.